Da selbst Metaanalysen in diesem Bereich nur inkonsistente Ergebnisse erbrachten, wurden in einer groß angelegten Meta-Studie nun die langfristigen Wirkungen der sog. “neuen Generation” von Antidepressiva untersucht. Die Studie verglich die Ergebnisse von 117 randomisierten Tests mit insgesamt 25.928 TeilnehmerInnen im Gesamtzeitraum von 1991 bis 2007, bei denen die akute Behandlung von unipolarer, rezidivierender Depression bei Erwachsenen untersucht wurde.
Mirtazapin, Escitalopram, Venlafaxin (=Efectin) und Sertralin zeigten sich als signifikant mehr effizient als Duloxetin (=Cymbalta), Fluoxetin (=Citalopram), Vluvoxamin, Paroxetin (=Paroxat) und Reboxetin (=Solvex). Letzterer Wirkstoff war signifikant weniger wirksam als alle anderen getesteten Antidepressiva.
Die Analyse ergab, daß signifikante Wirkungsunterschiede in Bezug auf Effizienz und Akzeptanz zwischen den 12 hauptsächlich verschriebenen Antidepressiva festzumachen sind, wobei Escitalopram (Handelsnamen: Lexapro, Cipralex) und Sertralin (Handelsnamen: Gladem, Tresleen, Zoloft) besonders positiv hervorstachen. Sertralin scheint sich am besten am Behandlungsbeginn von mittelschweren bis schweren rezidivierenden Depressionen Erwachsener zu bewähren, es zeigte die beste Balance zwischen Vorteilen, Akzeptanz und Behandlungskosten. Mit beiden Medikamenten erfolgten auch am seltensten Abbrüche des medikamentösen Teils der Therapie.
(Quelle: The Lancet [1])
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß diese Studie die Wirkung der Substanzen nur bei der erwähnten, sehr spezifischen Form von Depression untersuchte, und auch z.T. begleitende Psychotherapien (heute an sich ‘state of the art’ in der Depressionstherapie) leider nicht Teil der Metaanalyse waren. Im Bereich “Artikel” meiner Website finden Sie mehr zum aktuellen Stand der Depressionstherapie mit Unterstützung von Psychopharmaka.
Eva Reply
Sehr interessant! Diese ausführliche und nützliche Information wird mir bestimmt helfen, weil ich oft Depression habe. Also danke .