59 Prozent aller Medikamente gegen psychische Störungen werden in den USA von praktischen Ärzten – also nicht von Psychiatern – verschrieben. Nach einer kürzlich im Fachjournal “Psychiatric Services” veröffentlichten Studie, im Zuge derer 472 Millionen Rezepte, die in den USA zwischen August 2006 und Juli 2007 ausgestellt worden waren, untersucht wurden, verschrieben praktische Ärzte den Hauptteil aller Medikamente: 62 Prozent aller Antidepressiva und 52 Prozent aller Stimulanzien (welche hauptsächlich bei ADHS verschrieben werden). Zur Behandlung von Psychosen wurden 37 Prozent verschrieben, 22 Prozent gegen Zwänge und Wahnvorstellungen.
Mindestens 27 Millionen Amerikaner nehmen Antidepressiva ein, und einige Millionen (die genaue Zahl ist unbekannt) Medikamente gegen ADHS. Die Hauptsorge der Wissenschafter ist, ob die Patienten bei Allgemeinmedizinern damit auch eine adäquate Behandlung bekommen. Die chemischen Substanzen der Medikamente beeinflussen das Gehirn und können erhebliche Nebenwirkungen haben, andererseits kann eine nicht-behandelte Depression suizid-gefährdend sein.
(Quelle: Reuters, 10/2009)
Jose Carlos Reply
Ich finde es nicht so toll, psychologische Probleme mit Medikamenten zu behandeln. Klar sind manchmal Medikamente unumgänglich, aber man muss nicht immer gleich zu ihnen greifen.