Der Zimmermädchen-Effekt

Bild: kelvedoncostumes.co.uk

Laut einer Umfrage schätzen sich 67% der Hotel-Zimmermädchen als nicht körperlich aktiv ein – obwohl sie den ganzen Tag tragen, sich bücken und ständig in Bewegung sind. Dies wunderte die untersuchende Psychologin der Harvard-Universität Ellen Langer, und sie forschte nach.

Überraschenderweise profitieren die Frauen von ihrer eigentlich bewegungsintensiven Arbeit offenbar gar nicht – bei vielen sind die Körperwerte unterdurchschnittlich. Ob Blutdruck, BMI oder Gewicht: bei den meisten stimmten die Indikatoren eher mit ihrem subjektiv wahrgenommen körperlichen Aufwand überein als mit dem tatsächlichen. Daraufhin wurde die Untersuchungsgruppe gesplittet: die eine Hälfte der Frauen bekam genau erklärt, was sie da eigentlich jeden Tag leisten und wie viel Kalorien dabei verbrannt werden, die andere Hälfte erhielte keine weiterführenden Informationen.

Einen Monat später maßen Langer und ihr Team die Körperwerte noch einmal. Und es kam, wie es kommen musste: in der aufgeklärten Gruppe waren Blutdruck und Gewicht gefallen, obwohl die Frauen ihre Tätigkeit genau so wie immer ausgeführt hatte.

Kann man sich demnach nun im Umkehrschluss zukünftig vor den Fernseher setzen und Schokolade futtern – wenn nur die Einstellung stimmt?

Quellen: Psychological Science 02/2007, Telepolis

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Richard L. Fellner, DSP, MSc.

Psychotherapeut, Hypnotherapeut, Sexualtherapeut, Paartherapeut



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15.03.21